Rezension: Depression – Die hartnäckige Dunkelheit

von Benjamin Schmidt
2 Kommentare

Immer mehr Menschen haben mit Depressionen zu kämpfen. Da die meisten von uns zu wenig über diese Krankheit wissen, ist es schwierig Betroffenen zu helfen. Auch wenn die Bereitschaft zur Hilfe da ist, sind doch die Krankheit und die Seele des Menschen zu komplex, als dass gute Ratschläge alleine ausreichen würden.

Edward T. Welch ist ausgebildeter Seelsorger und hat zu diesem Thema ein Buch herausgegeben, in dem er vor allem die Betroffenen selbst anspricht. Welch gibt selbst zu, dass es für einen Menschen, der unter Depression leidet eine zu große Aufgabe sein kann, sich intensiv über mehrere Kapitel mit seiner Krankheit auseinander zu setzen. Deshalb wurde beim 3L-Verlag eine Broschüre (23 Seiten) als Kurzfassung des immerhin 256 Seiten starken Buchs herausgegeben, in dem die wichtigsten Punkte angesprochen werden, die dem Betroffenen den Ausweg aus seiner Depression zeigen sollen.

Welch sieht die Hauptursache von Depression darin, dass die Menschen von Gott losgelöst leben und daher keinen Sinn in ihrem Leben sehen. „Es gibt mehrere Ursachen für Depressionen. Es kann medizinische Ursachen haben … bei anderen wird eine Depression durch physische Symptome ausgelöst; die Ursache ist aber primär geistlicher Natur. Aus diesem Grund führt der Weg letztendlich zu Jesus Christus.“

Welch gibt sehr praktische Tipps, die mehr sind als nur Ratschläge. Er zeigt dem Betroffenen, wie dieses tiefe Loch nicht einfach zugedeckt, sondern ausgefüllt wird. Der erste Schritt ist der, dass man die eigenen (in diesem Fall düsteren) Gedanken nicht durch Gefühle leiten lässt, sondern sie durch Gottes Wort, die Bibel, prägen und umgestalten lässt. Zweitens ist es wichtig sich vor Augen zu führen, wer und wie Gott ist. Seine Allmacht und seine Liebe, die bewirken, dass Er denen, die Ihn lieben alle Dinge zum Besten dienen lässt, sind Tatsachen, die ermutigen und zum Staunen bringen sollen. Letztendlich geht es darum, alle Dinge an Gott abzugeben, die in die Depression führen oder ihr die Kontrolle geben – Sorgen, Ängste, Misstrauen, Hass, Enttäuschung, …

Für Welch spielen dabei das Erkennen und Bekennen der eigenen Sünden eine große Rolle, weil nur so die Beziehung zu Gott bereinigt und ein gesundes Selbstbild möglich wird. Für Welch ist das Evangelium das Heilmittel Nummer eins; aber trotzdem verweist er auch auf Hilfsmittel, die Gott in der Schöpfung bereit hält, wie Nahrungsumstellung, Sport, Erholung usw. Dieser Weg aus der Depression, den Welch zeigt, setzt ganz klar das Vertrauen auf Jesus voraus. Trotzdem glaube ich, dass die Broschüre auch (oder vielleicht gerade) denen helfen wird, die Jesus noch nicht kennen, indem sie eine Sehnsucht nach diesem allmächtigen Vater bekommen, der alles in den Händen hält und der dem Leben erst einen Sinn gibt.

Wenn man die Broschüre liest, dann merkt man sofort, dass Edward T. Welch über dreißig Jahre Erfahrung im Bereich der Seelsorge gesammelt hat. Durch seine Erfahrungen – zusammen mit seiner biblischen Überzeugung – ist die Broschüre meiner Meinung nach eine große Hilfe für jeden, der selbst unter Depression leidet oder auch für deren Freunde und Angehörige, weil sie dabei hilft, die Krankheit besser zu verstehen und den Weg aus der Dunkelheit zeigt.

Die Broschüre ist für € 2,95 beim 3L-Verlag erhältlich und Teil der „kleinen Seelsorgereihe“; das Buch für € 12,95.

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2 Kommentare

Waldemar 2. Juni 2013 - 15:32

Danke für diesen wichtigen Blog-Post!
In diesem Zusammenhang ist für mich Römer 12,2 eine zentrale Bibelstelle: „[…] werdet verwandelt durch die Erneuerung des Denkens […]“.

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Waldemar 5. Juni 2013 - 20:08

Passend zu dem Thema hier eine Betrachtung zu Psam 94: http://www.jesus24.de/depressiv-psalm-94/

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