Das Evangelium kennen, leben und verkündigen

von Josia Truth for Youth
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Das Evangelium ist die Kernbotschaft des christlichen Glaubens. Wer also Christ ist kennt diese Botschaft, richtet sein Leben nach dieser Botschaft aus und will auch anderen davon erzählen. – Soweit die Theorie.

Der Inhalt des Evangeliums

Vor zwei Jahren fragte mich ein Freund, ob ich ihm erklären könnte was das Evangelium sei. Ich erzählte fröhlich drauf los. Einige Punkte waren mir besonders wichtig und ich erzählte sie lang. Andere Punkte kamen nur kurz vor und wieder andere fehlten ganz. Was hättest du ganz konkret geantwortet? Welchen Punkt würdest du wohl besonders betonen? Was würdest du jemandem erzählen, der von Gott und der Bibel noch nie etwas gehört hat?

Seit dem ich mich mit 17 Jahren bekehrt habe schienen mir unterschiedliche Punkte der christlichen Botschaft „das Wichtigste“ zu sein. Welcher Begriff oder welcher Inhalt bildet den Kern der christlichen Botschaft? Ist es das Leben, das Jesus bringen will? Ist es die Wahrheit, dass Jesus König ist? Ist es die Freude über Gott? Oder ein ganz anderer Inhalt?

Die Botschaft, die wir verkündigen heißt „Evangelium“. Übersetzt: gute Nachricht. Was ist nun aber die gute Nachricht in unserer Verkündigung? Die Antwort: Jesus hat durch seinen Tod am Kreuz für unsere Schuld bezahlt.  Das ist die eigentliche gute Nachricht. Das Herz der christlichen Verkündigung.

Für viele Menschen, die heute in Deutschland leben ist dies allerdings schon länger keine „gute Nachricht“ mehr. Was soll daran gut sein, dass Gott mir die Sünden vergibt, wenn ich gar nicht glaube, dass es einen Gott gibt bzw. gar nicht glaube, dass ich Schuld vor Gott habe. Darum müssen wir das Evangelium im Zusammenhang der Geschichte Gottes mit den Menschen kennen. Die Geschichte der Bibel. Nur im Roten Faden durch die Bibel wird das Evangelium  zu einer guten Nachricht. Dies ist die Voraussetzung des Evangeliums.

Mit der guten Nachricht, dass Jesus für unsere Schuld gestorben ist, ist natürlich noch nicht alles gesagt, aber das hat ja auch niemand behauptet. Das Herz des Menschen ist ja auch noch nicht der ganze Mensch. Wenn Menschen das Evangelium im Glauben und Buße annehmen, wird das Folgen haben in ihrem Leben. Wie z.B. das Wirken des Heiligen Geistes, Leben in christlicher Gemeinschaft uvm.

Vom Herz des Evangeliums gilt es das Evangelium zu erklären. Das kann auf sehr unterschiedliche Weisen geschehen. Es gibt unterschiedliche Darstellungsmöglichkeiten. Schon im Neuen Testament wird das Evangelium sehr unterschiedlich erklärt. Außerdem gibt es verschiedene Angriffspunkte mit denen das Evangelium im Leben der Menschen ansetzt. Den reichen Jüngling fordert Jesus heraus, all seinen Reichtum zu verkaufen (Mk 10,17-27), einen anderen seine Familie zurückzulassen (Lk 9,61-62).

Nach dem Evangelium leben

Das Evangelium ist eine Botschaft, die unser Leben verändert. Vollendet wird diese Veränderung, wenn Jesus wiederkommt. Aber auch schon heute sollen wir unser Leben nach der rettenden Botschaft Gottes auszurichten. Drei Dinge sind mir dazu eingefallen.

  1. Gehorsam gegenüber den Anweisungen Gottes. Die Bibel ist das Wort Gottes. Des Gottes, der für mich am Kreuz gestorben ist, damit meine Sünden vergeben werden und ich wieder unter seiner guten Herrschaft leben kann.  Für viele wichtige Bereiche gibt er mir in der Bibel klare Anweisungen. Z.B. „du sollst nicht töten“ oder „du sollst nicht ehebrechen“ oder „seid vollkommen“ oder „Das ist Gottes Wille eure Heiligung“ usw. Mein Leben am rettenden Evangelium auszurichten bedeutet mich nach den Geboten des rettenden Gottes zu richten.
  2. Jesu Beispiel zu folgen. Jesus lebte und starb für mich und so soll auch ich aufopfernd leben. Er hat mir all meine Schuld vergeben, darum vergebe ich anderen Menschen. Er war mir gnädig und barmherzig, darum bin auch ich gnädig und barmherzig mit meinem Nächsten. Er liebt mich, darum liebe auch ich meinen Nächsten usw. Für vieles ist uns Jesus Vorbild gewesen. Wir müssen von Jesus eine grundsätzliche „Evangeliums-Mentalität“ lernen.
  3. Das Zentrum des Evangeliums vor Augen zu behalten. Ich halte mir Jesu Werk am Kreuz immer wieder vor Augen und denke darüber nach. Das Jesus für mich am Kreuz gestorben ist und mir meine Schuld vergibt ist die Mitte des Evangeliums. Wir müssen lernen unser Leben nicht an den Grenzen auszurichten, von dem was erlaubt ist, sondern vom Evangelium her. Von der Mitte aus. Umso besser wir die gute Botschaft verstehen, umso eher können wir unser Leben daran ausrichten. Aber es geschieht nicht automatisch. Man kann auch viel wissen und doch anders leben.

Die Verkündigung des Evangeliums

Wie sehr wir das Evangelium verstanden haben und unser Leben daran ausrichten, wird auch daran sichtbar, inwiefern wir davon reden. Umso mehr wir das Evangelium verstehen, umso mehr drängt es uns, es anderen Menschen weiter zu erzählen.

Auch wenn ich lange Zeit das Evangelium kaum auf den Punkt bringen konnte und ich es immer wieder schwierig finde mein Leben nach den Inhalten des Evangeliums auszurichten, so ist meine größte Herausforderung doch, das Evangelium zu verkündigen. Wenn ich mir meine Mitchristen so angucke, meine ich, dass ich damit nicht allein bin.

Wahrscheinlich gibt es viele Gründe, warum es uns so schwer fällt unseren Freunden und erst recht völlig fremden Menschen davon zu erzählen. Aber einen Grund es nicht zu tun, haben wir deshalb nicht. Wir müssen es einfach tun. Das sag ich nochmal. Wir müssen es einfach tun. Wir brauchen meiner Meinung nach nicht v.a. neue Konzepte, neue Internetseiten, neue Konferenzen, sondern wir müssen lernen den Menschen, die uns tagtäglich begegnen, das Evangelium zu erklären. Wir müssen Menschen vom Evangelium erzählen. Das wurde mir erschreckend klar, als ich einen Mann kennen lernte, der es einfach tat. Wir waren einkaufen und er erzählte der Verkäuferin von Jesus. Wir stehen in der S-Bahn und er erzählt den Menschen in der S-Bahn von Jesus. Egal wo oder warum er irgendwo ist, er erzählt den Menschen von Jesus.

Ich habe den Eindruck: Wir brauchen eine neue christliche Kultur in Deutschland. Wir setzten alle unsere Kraft dahin, dass Menschen das Evangelium hören. Dazu geben wir viel Geld aus und veranstalten große Events und bauen große Gebäude. Wir haben jedoch die ganz einfachen bzw. natürlichen Wege verlernt. Die Menschen, die wir so dringend erreichen wollen, laufen uns jeden Tag vor der Nase rum. Fremde Leute sprechen wir nicht auf das Evangelium an, weil wir sie nicht kennen. Unsere Freunde und Bekannte sprechen wir nicht auf das Evangelium an, weil wir sie zu gut kennen. Bilden wir uns doch nicht ein, dass es zu irgendeiner Zeit, an irgendeinem Ort leicht war diese Botschaft zu verkündigen. Viele Christen denken, sie wären nicht der Typ, der den Menschen einfach so das Evangelium erzählt, aber das ist eine Lüge. Jeder Christ ist beauftragt, Menschen das Evangelium zu verkünden. Manche sind dazu begabter als andere, aber beauftragt sind wir alle.

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3 Kommentare

Andreas 17. März 2014 - 10:43

Wer reinen Herzens ist vermag Gott zu schauen.
Diesen Satz habe ich mir eingepflanzt.Unsere Gesellschaft
ist vom rechten Weg abgekommen und versteckt sich hinter
dem Menschsein.

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Gast 11. Juni 2015 - 22:05

Ja. Ich wünschte ich wäre so mutig wie es einst Frank-Jenner gewesen ist mit seiner berühmten Frage. Er sprach einfach Menschen auf der Straße an und konfrontierte sie mit dem Evangelium.
Das stellte er besonders schlau an.

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Hans Schernthaner 9. Juli 2015 - 09:49

Mit den Worten, Jesus sorge Du, dein Wille geschehe, ist es ganz leicht mit den Menschen zu sprechen, für Jesus braucht man nur den Mut, Leute warten auf uns, vor einigen tagen war ich auf einer Pilgerreise, ja und im Hotel verirrte sich ein alter Mann, habe sofort erkannt, dieser Mensch braucht mich jetzt, er hat englisch gesprochen und war schon ganz verzweifelt, weil er sein Zimmer nicht gefunden hatte, ich nahm Ihn bei der Hand, schaute auf die Nummer, ja und fuhr mit Ihm in den Stock, wo er das Zimmer hatte, er konnte wieder lachen, ja dieses lachen möchten wir auch anderen schenken, darum seit tapfer, sagte auch ich liebe diesen Menschen, dann wird er dir um Hilfe ansprechen, alles ist möglich, nur zuerst mit den Namen Jesus, vertrau auf Jesus, wir meinen immer, wir müssen dies und jenes machen. Jesus mehr vertrauen.
Liebe Grüße und Gottes Segen von Hans

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