Erschienen: Timotheus #14 – Der Zorn Gottes

von Simon Arnold
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Im Januar erschien die neue Ausgabe des Timotheus-Magazins, die ich in diesem Artikel vorstellen möchte. Vorab ist zum Timotheus-Magazin zu sagen, dass es sich um ein Magazin handelt, das sich als „bibeltreues Magazin für junge Christen“ versteht. Jede  Ausgabe steht unter einem großen Thema, das dann im Heft aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet wird. So wurden in den vergangen Ausgaben schon Begriffe wie „Glaube“, „Demut“, „Gottesfurcht“ und „Gnade“ betrachtet.

In dieser Ausgabe widmet man sich nun dem „Zorn Gottes“ und geht dabei der Frage nach „warum ein Gott der Liebe auch zornig sein muss“. Es ist in der Tat heute schwierig, das Konzept eines zornigen Gottes zu vertreten. Allgemein ist in unserer säkularisierten, von der Unterhaltungsindustrie dominierten Gesellschaft Gott an den Rand gedrängt worden. Man fragt: „Wozu brauche ich Gott? Ich hab doch alles!“ Wenn man dann anfängt vom Zorn Gottes zu reden, kommt oft die Reaktion: „Also so was wie einen zornigen Gott kann ich gar nicht gebrauchen…“

Ein toll gestaltetes Cover soll uns nun auf die aktuelle Ausgabe einstimmen. Wer die Bibel kennt, wird beim Anblick schon vermutet haben, dass es sich dabei um eine Darstellung Lots handelt, der dabei ist, aus Sodom zu fliehen. Der Zorn Gottes ergoss sich über Sodom und Gomorra und zwei Städte wurden unter diesem Zorn vernichtet. Wir fragen: „Wieso tut Gott etwas so Schreckliches, dass er über so viele Menschen so viel Leid bringt?“

Ein grundlegendes Problem dabei ist, dass wir oft sowohl unter einem falschen Gottesbild als auch einem falschen Menschenbild leiden. Wir denken, Menschen seien im Allgemeinen in Ordnung, nahezu schuldlos und, wenn irgendeinem Menschen je ein Unglück geschieht, dann ist das ungerecht und unfair. Wir können oft nicht fassen, dass so etwas passiert und fragen: Warum passieren gute Dinge bösen Menschen? Dies kommt – wie oben gesagt – von einem falschen Gottesbild und einem falschen Menschenbild. Ein großer Teil dieser Timotheus-Ausgabe befasst sich genau mit diesem Problem: Unserer Denkweise, dass ein zorniger Gott, kein Gott der Liebe sein kann.

Insgesamt befassen sich 7 Artikel im Heft direkt mit dem Zorn Gottes. Gleich vorweg: Ein klein wenig unglücklich erscheint die Reihenfolge der Artikel. So hätte ich es besser gefunden, wenn zuerst der Artikel „Das Wesen Seines Zorns“ und erst danach der Artikel „Zorn und Sühnung“ im Heft zu finden wären. Ich würde empfehlen, die Artikel in einer anderen Reihenfolge zu lesen. Insgesamt ist diese Ausgabe ausgewogen und umsichtig verfasst worden, zumal man sich wirklich ein nicht angenehmes, aber sehr wichtiges Thema gestellt hat. Um einen kurzen Überblick über das Heft zu geben, möchte ich die Themen kurz nennen.

 

Zorn und Sühnung (Waldemar Dirksen)

Ein Ereignis aus dem Alten Testament verdeutlicht die Verbindung von Zorn und Sühnung.

Der deutsche „Puritaner“ (Hans-Werner Deppe)

Eine biografische Skizze über einen fast vergessenen, deutschen Prediger.

Das Wesen Seines Zorns (Kurt Vetterli)

Wie passt der „Zorn“ zu einem durch und durch heiligen und gerechten Gott?

Der Kelch des Zorns (Nils Freerksema)

Was genau war in dem Kelch des Zorns den Jesus Christus trinken musste?

Zorn vs. Zorn (Jörn Krebs)

Der Zorn des heiligen Gottes und des sündigen Menschen im Vergleich

Der Zorn Gottes im Alten Testament (Andreas Münch)

Ist der Zorn Gottes im Alten Testament Realität oder Mythos?

Wahre Reformation … bekämpft Falsches! (Jochen Klautke)

Teil 2 der Serie um den jungen König Josia (Josia-Serie im Heft!)

Sünder in den Händen eines zornigen Gottes (Benedikt Peters)

Eine Reflektion über die bekannteste Predigt über den Zorn.

 

Wenn man das Heft durchgelesen hat, muss man feststellen: Der Inhalt ist nicht leicht verdaulich, besonders nicht, wenn man sich mit dem Zorn Gottes zuvor kaum auseinandergesetzt hat. Man erhält mit dem Timotheus-Magazin keine sanfte Kost, es kann durchaus schwer verdaulich sein. Das Timotheus-Magazin setzt auch ein gewisses Wissen über die Bibel voraus, das nicht jeder hat (aber ein zur Zielgruppe des Magazins gehöriger junger Christ ist ja durchaus motiviert seine Wissenslücken zu füllen). Es kann gut sein, dass jemand nur einen Artikel am Tag liest, weil er so viel auf einmal nicht verdauen kann. Fraglos muss man das Magazin aufmerksam lesen und über das Gelesene nachdenken, um es mit Gewinn zu lesen. (Das schließt auch mit ein, dass ich nicht alles unkritisch wie ein Schwamm in mich aufnehme, sondern auch meine Bibel in die Hand nehme und schaue, ob es sich so verhält wie es im Heft steht)

Weiß man nach der Lektüre des Heftes alles Wichtige über den Zorn Gottes? Nein. Auf keinen Fall. Es gibt noch viel mehr zu sagen. Und mir geht es beim Lesen fast jeder Ausgabe des Timotheus-Magazins so, dass mir manches zu oberflächlich und pauschal dargestellt ist. Wir dürfen aber nicht übersehen, dass selbst die Bibel dies tut, wenn sie bestimmte Aspekte hervorheben und Kontraste setzen will. Man kann von einem Magazin mit einer deutlich begrenzten Seitenzahl nicht das erwarten, was mir ein theologisches Werk von 700 Seiten oder ein Studium der ganzen Bibel geben kann.

Aber vielleicht gelingt einem so der Einstieg in ein Thema, das uns manchmal fast schon abstrakt erscheint. Es fällt uns schwer, den praktischen Bezug zum Alltag und den praktischen Nutzen dieses Themas zu sehen, weil unser Denken so anders geprägt ist. Wir denken in unserer Gesellschaft wenig über den Zorn Gottes nach und das färbt auch auf uns Christen ab. Das zeigt sich auch in den Predigten, die in den Gemeinden und Kirchen gehalten werden. In der Bibel ist nichtsdestotrotz sehr viel vom Zorn Gottes die Rede und um den ganzen Ratschluss Gottes zu verstehen, müssen wir auch seinen Zorn verstehen. Und wenn wir seinen Zorn verstehen, wird das praktische Auswirkungen auf unser Leben haben. Wir sehen mehr und mehr Gottes Vollkommenheit, die sich auch in seinem Zorn widerspiegelt und wir sehen auch mehr das Gewicht unserer Sünde. Wir werden dankbarer für seine Gnade, die er uns sündigen und bösen Menschen geschenkt hat. Auch haben wir mehr Anreiz, bewusst gegen das Falsche und Sündige in unserem Leben vorzugehen, wie Jochen Klautke (aus dem Josia-Leitungsteam) in dieser Ausgabe in seinem Artikel schreibt.

Ich bin durchaus angetan von dieser Ausgabe und kann empfehlen, sich ein Heft zu kaufen (und bei Gefallen dann zu abonnieren).

Die aktuelle Ausgabe könnt ihr euch hier bestellen, das ganze Abo gibt es hier.

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5 Kommentare

Peter 9. Februar 2014 - 20:28

Danke für die (durchaus kritische) Rezension, Simon!

antworten
Ludwig 10. Februar 2014 - 14:19

Ich habe diese Ausgabe komplett durchgelesen und kann sie auch sehr empfehlen. Man bekommt einen guten Einblick in dieses wichtige Thema. Übrigens ist auch der Zorn von uns Menschen ist mit bedacht worden.

antworten
Johannes T. 10. Februar 2014 - 23:19

Wirklich empfehlenswert -ein gutes Magazin – weiter so!

antworten
Peter 15. Februar 2014 - 00:00

Danke für die netten Kommentare Ludwig und Johannes. Möge Gott dadurch verherrlicht werden. Klingt platt, ist aber so gemeint 😉

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