Zufrieden als Single?

von Larissa Wöllner
7 Kommentare

Ich fühle mich einsam.

   Gott sagt: Ich werde Dich niemals verlassen.

Es ist schwer, Single zu sein.

     Ja, es ist schwer. Aber Gott hat niemals gesagt, dass es leicht sein würde.

Ich will jetzt einen Freund.

     Alles hat SEINE Zeit. Vertraue Ihm. Er wird es wohl machen.

Ich habe auch ein Recht auf Zärtlichkeit und Liebe. 

   Gott weiß, was du brauchst. Übe Dich in Geduld. Sei dankbar für dein Umfeld.

Ich bin eifersüchtig auf die Partnerschaften anderer Menschen.

     Bekenne deine Eifersucht vor Gott. Lasse dein Herz durch Gott umwandeln. Dein Gebet sollte der Wunsch nach einer anderen Sichtweise sein.

MEIN Plan: eine Familie haben. Dazu brauche ich jetzt einen Mann. Gott will  ich natürlich dienen.

Habe Deine Lust am Herrn. Gott wird Dir geben, was Dein Herz begehrt. Glaube Seinen Verheißungen. Lebe nach Seinem Willen.

Denkfehler

Kommen Dir diese Gedankengänge bekannt vor? Bist du Single und kannst den Sinn im Single-Sein einfach nicht nachvollziehen? Klar, Gott führt alles. Aber gefällt uns Sein Plan immer?

Die Aussagen oben entspringen nicht unbedingt meinen eigenen Gedanken, sondern sie entsprechen eher einer Zitatensammlung aus vielen Unterhaltungen.

Ich selbst bin 22 Jahre alt, Single und habe noch nie eine Beziehung geführt. Und ich muss zugeben, dass es noch gar nicht zu lange her ist, dass ich dachte, Single-Sein sei nur ein Zwischenstadium. Dann irgendwann kommt die Ehe und somit geht das Leben erst richtig los. Also, ab da hab ich doch erst eine richtig nützliche Aufgabe. Oder? Denn Gott gibt einem entweder die Aufgabe, Ehepartner zu sein und Ihm folglich damit zu dienen oder es geht sogar „so krass“, dass er Menschen beruft, als Single in die Mission zu gehen. Aber mein jetziger Zustand? Naja, doch eher so ein Mittelding, ein Wartestadium, oder?

Mich wundert es im Nachhinein nicht mehr, dass bei solcher Denkweise Unzufriedenheit aufkommt. Vor allem auch der Gedanke: Wenn ich mich doch JETZT danach so richtig sehne, mit jemandem Zeit zu verbringen oder Nähe will…, warum erfüllt Gott diesen Wunsch dann so vielen anderen in meinem Umkreis, aber nicht mir??

In dieser Fragestellung liegt einfach ein ganz großer Fehler. Ja, meine ganze Sichtweise war ein Fehler. Denn Single-Sein ist eine Gabe. Es ist eine Aufgabe. Ja, dein „Job“ von Gott lautet, Ihm total als Single zu dienen.

Ich hatte zu denen geschaut, die eine Beziehung führen. „Die haben es schon geschafft. Ich nicht.“ Anstatt dass ich gesehen hätte, dass ich ja einen ganz anderen, ebenso wichtigen Job habe.

Mein Job als Single

Dadurch, dass ich ungebunden bin, habe ich Zeit. Folglich kann ich mich intensiver anderen Menschen widmen und Frucht für andere bringen. Wozu leben wir denn? Als Christen wollen wir für Gott leben, aus Dankbarkeit für seine Gnade, und anderen Menschen mit dem Evangelium dienen. Ich selbst darf meinen Geschwistern helfen, im Glauben zu wachsen. Man muss mal überlegen: Wie flexibel ist unsere Zeiteinteilung im Gegensatz zu Liierten, die sich ihrem Partner widmen müssen? Mein Denken war zuvor reinster Egoismus. Allein, dass ich das verstanden habe, hat meine Sichtweise ziemlich verändert. Ich schwebe nicht mehr irgendwo in Zukunftsdenken und Tagträumen umher, sondern überlege, wie ich HEUTE nützlich sein kann. Wir Singles sind total nützlich und wichtig! Es ist genau richtig, grad so wie es ist.

Wo bleiben meine Bedürfnisse?

Naja gut, denkt ihr vielleicht, aber ganz im Geheimen habe ich dennoch Bedürfnisse. Was ist denn damit, bitteschön? Also aus Erfahrung kann ich jetzt sagen, dass Bedürfnisse nicht sofort verschwinden, aber wenn du Gottes Gedanken über dich selbst verstehst, dann ändern sich die Blickrichtung und das Denken. Weil ich meine Aufgabe JETZT verstehe, frage ich mich nicht mehr unbedingt, wann ich mal einen Freund haben werde. Und wenn Gott mir die Befriedigung von diesem speziellen Bedürfnis schenken möchte, dann wird Gott mir einen Partner schenken. Wir müssen seinen Verheißungen vertrauen. Und wenn ich niemals eine Partnerschaft haben  werde, ist auch das das Richtige für mich. Da muss ich unserem himmlischen Vater ganz einfach vertrauen. Gott macht keine Fehler. Er hat seinen souveränen Plan. Alles hat seine Zeit.

Das klingt eventuell so larifari …billiger Trost für manche, oder? Aber nein. Denn dies gibt uns auch gleichzeitig die wunderbare Möglichkeit, eine engere Beziehung zu Gott zu bekommen, da man bei Ihm Zufriedenheit sucht und nicht bei einem Menschen. Nur Gott stillt unsere Bedürfnisse auf vollkommene Weise (Psalm 73,25). Und als Christen wollen wir lernen, auch diese biblische Wahrheit zu glauben und uns daran zu klammern.

Man kann noch so viel tiefer in dieses Thema einsteigen, was mir hier jetzt nicht weiter möglich ist. Vielleicht haben sich aber einige von Euch nun angesprochen und auch ein Stück weit verstanden gefühlt. Sehr gern kannst du mir schreiben, wenn du jemanden zum Reden suchst.

Abschließen möchte ich mit einer Aussage Timothy Kellers, die ich sehr hilfreich finde:

„Wir sollten weder zu begeistert sein, wenn wir verheiratet sind, noch zu enttäuscht, wenn wir es nicht sind, weil Christus der einzige Partner ist, der uns wirklich Erfüllung geben kann, und Gottes Familie die einzige Familie, die unsere Sehnsüchte wirklich stillt.“

Buchempfehlungen:

  • Timothy Keller: „Ehe“; in diesem Zusammenhang das Kapitel „Singles und die Ehe“
  • Joshua Harris: „Ungeküsst und doch kein Frosch“

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7 Kommentare

Lars 13. April 2014 - 21:12

Top Artikel!

antworten
Peter 13. April 2014 - 21:35

Guter Artikel!

antworten
Micha 14. April 2014 - 00:37

Danke für diesen Artikel!

antworten
Valentina 15. April 2014 - 01:30

Ich finde es sehr passend. Konnte mich da wieder finden.
Wer diese Text geschrieben hat. Möchte ich paar fragen stellen.
Danke:)

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Sonja Klesy 14. Mai 2015 - 20:37

Ich finde den Artikel sehr gut. Nicht nur für Singels. Es geht generell um die Frage, wie weit vertraue ich Gott die Planung für mein Leben an? Wie viel Zeit verschwende ich mit Zukunftsplänen die Gott dann oft ganz schnell umwirft. Ich habe auch oft ein Problem damit. Ich muss sagen mir hat der Artikel geholfen, weil es stimmt das wir oft bei solchen Gedanken die Dankbarkeit und die schönen Seiten des Jetzt verlieren.

Nicht um sonst heißt es in Sprüche 4, 23-27: Mehr als alles andere behüte dein Herz; denn von ihm geht das Leben aus. 24 Tue hinweg von dir die Falschheit des Mundes, und verdrehte Reden seien fern von dir! 25 Laß deine Augen geradeaus schauen und deine Blicke auf das gerichtet sein, was vor dir liegt! 26 Mache die Bahn für deinen Fuß gerade, und alle deine Wege seien bestimmt; 27 weiche weder zur Rechten ab noch zur Linken, halte deinen Fuß vom Bösen fern!

Aus Erfahrung kann ich sagen es hört nicht auf, wenn du einen Freund hast. Du musst deine Haltung von Gott verändern lassen. Wenn du einen Freund hast, möchtest du verlobt sein. Wenn du verlobt bist, möchtest du verheiratet sein, weil die Enthaltsamkeit dir schwer wird . Wenn du verheiratet bist, möchtest du ein Baby.
So ging es zumindest mir und anderen Frauen, die ich kenne.

Du sagst dir jedes Mals, wenn ich erst das wäre… oder das hätte… dann wäre ich zufrieden. Wenn du dann das hast bist du eine Weile befriedigt, aber das hält nicht lange an und du willst wieder was anderes. Doch wie hier gesagt wird. Gott muss dein Leben füllen, sonst wirst du immer auf der Suche sein und dafür musst du beten und es immer wieder Gott in die Hand geben.

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Alexander 11. November 2017 - 17:23

Trotzdem glaube ich, dass man auch aktiv nach einem Partner suchen darf. Auf einer christlichen Singlebörse wie z.B. http://www.christliche-partner-suche.de tummeln sich ja eine Menge gleichgesinnter die auch auf der Suche sind.

antworten
Warum du als Single unglaublich wertvoll bist – und warum man mit Singles oft falsch umgeht - ewiglichtkind.de 11. Februar 2018 - 14:00

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