Von Georg Müller beten lernen

von Robin Dammer
2 Kommentare

Jemand sagte einmal, „nichts demütigt einen Christen mehr, als über sein eigenes Gebetsleben zu sprechen.“ Wer gibt schon gerne Preis wie oft er betet, wie lange und worüber? Wenn ich meine Gebetszeiten reflektiere, stelle ich fest, dass es da wohl noch Potential nach oben gibt und ich vermute mal, dass ich da nicht der Einzige bin. Das Problem liegt jedoch häufig nicht daran, dass man nicht beten möchte, oder es nicht sogar versuchen würde, sondern dass man allzu schnell abschweift, oder nach ein paar Minuten das Gefühl hat bereits alles gesagt zu haben.

Georg Müller ein Mann, der vor allem für sein Gebetsleben bekannt wurde, schreibt, dass es auch bei ihm mit dem Beten nicht auf Anhieb geklappt hat: „Früher begann ich nach dem Aufstehen so schnell wie möglich mit Gebet… Aber was kam dabei heraus? Oft litt ich darunter, dass meine Gedanken während der ersten zehn bis 15 Minuten abschweiften, manchmal selbst eine halbe Stunde lang.“

Doch Müller fand für sich ein Mittel, welches ihm dabei half, die Gebetsblockaden und das ständige Abschweifen zu überwinden, nämlich das Hören auf Gott in seinem Wort vor dem eigenen Versuch Ihm etwas mitzuteilen. Seine Stille Zeit wurde revolutioniert, als er erkannte, dass die Bibel der beste Treibstoff für ein feuriges Gebetsleben ist. Es ging Georg Müller aber nicht um das bloße Lesen von Textpassagen, sondern um ein tiefes Nachsinnen und Erforschen dergleichen. Er tat das, was Psalm 1 über den gesegneten Mann berichtet, er hatte seine Lust am Wort des Herrn, indem er jeden Vers auf seine Bedeutung hin untersuchte.

„Das Ergebnis, das ich dabei fast ständig fand“, so Müller „war, dass meine Seele nach wenigen Minuten zum Sündenbekenntnis, zum Danken, zur Fürbitte oder zur Bitte geführt wurde. Sodass ich, obwohl ich mich sozusagen nicht dem Gebet hingegeben habe, sondern dem Nachdenken, dies doch fast unmittelbar ins Gebet führte.“

Besonders hilfreich fand er es, an schönen Tagen die Zweisamkeit mit Gott in der Natur zu suchen. Beim Streifen über die Felder oder Sitzen auf einem Zaunpfahl, mit Gottes Wort in der Hand und im Kopf begegnete er seinem Schöpfer so auf eine besondere Weise.

Doch das Hören auf Gottes Wort half Müller nicht nur beim Beten am Ball zu bleiben, es veränderte gleichsam auch den Inhalt seiner Worte. Er schreibt „wenn mein Herz durch die Wahrheit ernährt, in erfahrbare Gemeinschaft mit dem Herrn gebracht wird, spreche ich zu meinem Vater und zu meinem Freund über die Dinge, die Er in Seinem kostbaren Wort für mich bereitet hat.“

Was können wir also von Georg Müller lernen?

  1. Lies die Bibel bevor du betest, denn das Hören auf Gott in Seinem Wort hilft uns dabei, unsere Herzen auf Ihn auszurichten.
  2. Sinne tief über das Gelesene nach, weil dies dein Denken und damit verbunden dein Gebet beeinflussen wird und du wirst feststellen, dass nach 5 Minuten noch lange nicht alles gesagt ist.
  3. Versuche immer mal wieder die Stille Zeit nach draußen zu verlegen, denn Wiesen, Wälder, Sonnenschein und Berge helfen uns sicher mehr unseren Blick auf den Allmächtigen zu richten, als weiße Wände.

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2 Kommentare

Johan 27. Juli 2016 - 18:25

Danke Robin!

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Reformierter Spiegel #40 | 1. August 2016 - 18:07

[…] Von Georg Müller beten lernen […]

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