Die Top 10 unserer Götzen: Teil V

von Ludwig Rühle
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Zur Erinnerung: in den ersten 4 Teilen ging es um die Themen Gesundheit, Erfolg, Macht sowie Anerkennung, Schönheit, Sport und Liebe. Hier kommt ein weiterer erfolgreicher Götze:

Genuss: Ein Götze, der zerstört

„Ich will ein schönes Leben voller Erlebnisse und Höhepunkte. Ich will genießen und spüren, dass ich lebe…“

Wer nach solch einem Leben trachtet, wird bald atemlos auf der Jagd nach immer neuen, noch intensiveren Eindrücken, denn leider verpuffen viele Freuden in dieser Welt nur allzu schnell. So ist man immer auf der Suche nach etwas, das befriedigt, neue Kicks und Höhepunkte liefert. Man pflegt seine Hobbys, betreibt seine Kulte und ist ganz schnell dabei, den eigenen Genuss, das eigene Glück und Wohlgefühl für das Wichtigste im Leben zu halten.
Mit diesem Götzen kann man auch wunderbar Gottesdienst feiern: Die Lieder, die Botschaft und das ganze Drumherum müssen dann so gestaltet sein, dass man sich gut fühlen und etwas spüren kann.

Wie Gott sich Genuss gedacht hat

Als ich vor ca. 10 Jahren mein pastorales Praktikum in Wien gemacht habe, bin ich ab und zu zum „Schnitzelwirt“ gegangen. Wenn dort der Kellner die gigantischen und mega gut schmeckenden Schnitzel hereinbrachte sagte er jedes Mal: „Das ist Leben, das ist Lebensqualität!“ – Recht hat er. Gott gibt uns so viel gute Dinge und es wäre eine Sünde, sie nicht zu genießen:

„Der Geist aber sagt ausdrücklich, dass in späteren Zeiten etliche vom Glauben abfallen … Sie verbieten zu heiraten und Speisen zu genießen, die doch Gott geschaffen hat, damit sie mit Danksagung gebraucht werden von denen, die gläubig sind und die Wahrheit erkennen. Denn alles, was Gott geschaffen hat, ist gut, und nichts ist verwerflich, wenn es mit Danksagung empfangen wird“

1. Tim 4,1-4

Gott nachzufolgen bedeutet nicht, das Leben und die Gaben Gottes zu verleugnen, sondern sie in Dankbarkeit zu genießen. Doch der wahre Genuss der Gaben Gottes geht verloren, wenn wir sie von Gott trennen. Dann wird auch das Schönste und Beste bedeutungslos. Man kann es kaum genießen, weil von vornherein feststeht, dass es vergänglich ist und keine bleibende Erfüllung, keinen bleibenden Wert bringt. „Alles ist eitel und ein Haschen nach Wind“, meint das Buch Prediger immer wieder. Aber wenn wir es in Dankbarkeit und mit Zufriedenheit genießen, können wir größte Freude, selbst durch Kleinigkeiten erfahren. Welche Freude hat man über kleine Gaben, über Dinge, die man sich gewünscht hat, und die einem Gott unverhofft gibt. In diesen Momenten ist die Gabe gar nicht mehr das Entscheidende, sondern die Glaubenserfahrung, dass Gott sich auch um die kleinsten Dinge kümmert. Wahrer Genuss und Freude im Leben, hängen von unserer Beziehung zu Gott ab.

„Ich habe erkannt, dass es nichts Besseres unter ihnen gibt, als sich zu freuen und Gutes zu genießen in seinem Leben; doch wenn irgend ein Mensch isst und trinkt und Gutes genießt bei all seiner Mühe, so ist das auch eine Gabe Gottes.“

Pred 3,12-13

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